Gefährdungslage für Wassersportler

Info zu Binnenschiffen

Ein Binnenschiff hat – je nach Bauart einen toten Winkel von 100 Metern und mehr aber auch einen „Bremsweg“ (wenn es aufstoppen soll) von mehreren hundert Metern! Auf dem Radar eines Schiffes sind Wassersportler und ihre muskelbetriebenen Fahrzeuge nicht zu sehen.

Info zu unseren Ruderbooten

Wir rudern in gesteuerten, eher größeren Booten und in ungesteuerten, eher kleineren Booten. Der Rudersport bringt es mit sich, dass ungesteuerte Boote durch die rückwärts gerichtete Position der Sportler die Gefahren nicht immer im Blick haben. Aber selbst gesteuerte Boote – dort sieht der Steuernde nach vorne – kommen durch die unter enormen Termindruck stehende Berufsschifffahrt in gefährliche Situationen. Wir werden übersehen oder kommen durch den Wellenschlag ins Kentern.

Simulation von möglichen Manövern. Die Fahrrinne (weiß) ist hier nur zwischen 40 und 48 Metern breit – ein Binnenschiff ist bis zu 172 Metern lang und 11,50 Meter breit.

Welche Gefahren drohen durch Manöver der Kabinenschiffe?

Die drohende Vervielfachung des Verkehrs der großen Kabinenschiffe mit zwei hoch frequentierten, riesigen Steigern in Trier bedeutet insbesondere für unsere nicht gesteuerten Kleinboote ein enormes Risiko. Talwärts müssen unsere Boote zwangsläufig an den geplanten Anlagen vorbei – die größte Gefahr geht dabei von an- und ablegenden Schiffen aus.

Da die Riesen im Doppelpack liegen, müssen sie komplexe Manöver ausführen, um die gewünschte Position zu erreichen. Dabei werden sie sich vorwärts, rückwärts und seitwärts bewegen – für einen Freizeitsportler sind diese Manöver nicht einzuschätzen. Man muss sich die Situation an dieser gigantischen Anlegestelle wie ein Ballett vorstellen – mit 135 Meter langen und 11,50 Meter breiten Primaballerinen, die weit in die Fahrrinne ausweichen müssen, um Platz für Manöver einer anderen 135-Meter-Tänzerin zu machen oder zu gewinnen.
Neben den Manövern der Kabinenschiffe sind natürlich noch die Frachter auf Tal- oder Bergfahrt unterwegs. Wenn sich ein Tal- und ein Bergfahrer auf Höhe der Wand aus Kabinenschiffen begegnen wird es besonders gefährlich. An dieser engen Stelle der Mosel ist keine Flucht ins Flachwasser mehr möglich, da dort die Kabinenschiffe liegen. Die Kombination aus Sog, rückschlagenden und/oder sich an den liegenden Schiffen brechenden Wellen ist für Wassersportler brandgefährlich.

Beispiel für die Sogwirkung – das Wasser „verschwindet“

Konsequenzen für in Vereinen organisierte Wassersportler

Für Sportler wie Kanuten, Ruderer oder Drachenbootlern ist in einem Bereich von knapp einem Kilometer kein Platz mehr. Es entsteht eine unüberschaubare und sehr ernste Gefährdungslage.

Bisher war es uns und anderen Wassersportlern bei Gefahren noch möglich, in die Flachwasserbereiche auszuweichen. Dies wird künftig talwärts an dieser Stelle nicht mehr möglich sein, da im bisher offenen Fluchtbereich bald zwei Landungsbrücken liegen. Besondere Gefahr droht ortsfremden Ruderern oder Kanuten auf Wanderfahrt, da sie die Gefahrenquelle nicht kennen. Damit wäre das Sportrevier in dem Abschnitt zwischen Moselkilometer 190,1 und 189,6 faktisch zerstört. Die RGT würde das talwärtige Revier für ihre Sportler aus Sicherheitsgründen sperren müssen.

Freizeit auf dem Wasser wird in Trier gefährlich!

Besondere Gefahr droht z.B. Familien mit Kindern in Schlauchbooten oder Stand Up Paddlern/SUP´s. Oft kennen diese nicht die verkehrlichen Regelungen auf der Mosel, die auch eine Wasserstraße des Bundes ist. Ahnungslos werden frisch gekaufte Schlauchboote oder Boards bei dem Strand der Moselperle ins Wasser gelassen und diese treiben dann in eine hochgefährliche Zone – schwere und schwerste Unfälle sind leider sehr wahrscheinlich.